27. Januar 2020

Worldwebforum 2020

Bereits zum 8. Mal trafen sich dieses Jahr die Vordenker und Visionäre der digitalen Welt am Worldwebforum in Zürich. Die Konferenz findet jährlich im Januar statt und vereint rund 1900 internationale Teilnehmende, 85 % davon sind C-Level-Führungskräfte. Das Motto des diesjährigen Anlasses: "Leaders wanted".

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Themen wie Digital Health, Future of Work, Leadership, Artificial Intelligence, Blockchain oder Human Centered Design standen im Fokus. Neben der Main Stage gab es themenspezifische Tracks mit diversen Sessions, natürlich auch für Digital Health. CEO Thomas Buerdel und CTO Christoph Irniger haben die Konferenz besucht und eine Themenauswahl mit besonderer Relevanz für das Gesundheitswesen für Sie zusammengestellt:

Digital ecosystems in healthcare
Im Zentrum standen die Fragen, warum viele eHealth-Initiativen in der Vergangenheit gescheitert sind und wie die digitale Gesundheit die gleichen Herausforderungen in der Zukunft meistert.
In der Ausführung wurden die technischen und wirtschaftlichen Anforderungen zum Aufbau der digitalen Infrastruktur, um digitale Innovationen im Gesundheitswesen zu ermöglichen. Und es wurden die regulatorischen Auswirkungen skizziert.

Eines der Highlights bei diesem Thema war die Question&Answer-Session "Activating ecosystems – How to accelerate health innovation", an welcher wir am Freitag teilnehmen durften.
Die nachfolgenden Learnings, zusammengefasst von Thomas Brenzikofer, bieten einen guten Überblick:

An Ökosystemen führt kein Weg vorbei
Während Ökosysteme heute in vielen Branchen «normal» sind, sind sie im Gesundheitswesen neu. Die Branche muss sich an den raschen Wandel der Marktdynamik (Pay-for-product/Service-to-pay-for-patient-outcomes) schnell anpassen.

Es wird eine Win-win-Situation brauchen
Eine Zusammenarbeit wird nur dann effektiv sein, wenn es eine Win-win-Situation für alle gibt. Ökosysteme lassen sich am besten als Gemeinschaften beschreiben, die als System mit voneinander abhängigen Einheiten leben.

Patientenzentrierung ist Pflicht
Erfolgreiche Ökosysteme wurden um ein tiefes Verständnis der Kundenbedürfnisse und der Lebensqualität herum aufgebaut. Im Gesundheitswesen geschieht dies aktuell noch nicht genügend.

Es geht um den kulturellen Wandel
Hackathons, Accelerators und Inkubatoren sind großartig für den kulturellen Wandel, um interne Teams von der Front bis zur Geschäftsführung zu engagieren.

Verbesserung der Qualifikation hoch gewichten
Werden den internen Teams nicht die richtigen Fähigkeiten bereitgestellt, wird nichts vom oben Genannten geschehen. Besonders in grossen und dezentralisierten Organisationen stellt dies eine Herausforderung dar.


Data ethics
Das Gesundheitswesen ist zwar schon seit jeher eine datenreiche Branche, hat aber mit der enormen Zergliederung der IT-Systeme und nicht gelebten Standards zu kämpfen.
Die Zusammenführung großer Datenmengen für Forschungszwecke blieb meist ein unerfüllter Traum. Digitale Gesundheits-Start-ups generieren nun eine neue Datenklasse der sensor- und/oder patientengenerierten Daten.
Diese Daten unterscheiden sich von jenen, die von Ärzten und der Pflege bereitgestellt werden. Ihr Fragmentierungsgrad ist nicht nur geringer, sie können vor allem auch in Echtzeit ausgetauscht werden. So ermöglichen sie neue digitale und nicht digitale Interaktionsmodelle zwischen Patienten und Ärzten.

Hybrid care pathways
Die traditionelle und die digitale Versorgung werden in Zukunft koexistieren. Digital natives werden wohl zu 100 % digitale Angebote nutzen, während die älteren Bevölkerungsschichten eher bei den bisherigen Methoden bleiben werden. Bislang ist jedoch noch nicht abzusehen, wie diese hybriden Versorgungswege aufgebaut werden sollen. Die Erbauer der "Smart Cities" haben das Gesundheitswesen im Blick und sind bereit, die Versorgungspfade der Zukunft in einem "Zero-Based Design Mode" zu entwickeln.

Fazit
Inder Summe ist das Worldwebforum ein sehr erfrischender Event mit vielen neuen Ideen, Inspirationen und Kontakten. Wir können ihn auch den Playern des Gesundheitswesens, sprich der Versicherungsbranche, der Pharmaindustrie, aber auch den ambulanten- und stationären Leistungserbringern, empfehlen.

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