Seit Anfang Oktober hat die POLYPOINT AG mit Iris Kornacker eine neue CEO. Die gebürtige Deutsche ist studierte Molekularbiologin. Nach ihrer Promotion an der Universität Wien wechselte sie zu McKinsey & Company in die Unternehmensberatung. Über neun Jahre lang beriet sie weltweit Unternehmungen in strategischen Fragestellungen, bevor sie 2010 in die Schweiz kam. Nach zwölf Jahren bei Swisscom leitet sie nun die POLYPOINT AG. Wir trafen Iris Kornacker nach ihren ersten drei Wochen in der neuen Rolle zu einem Interview.
Iris Kornacker, die letzten Jahre waren Sie bei der Swisscom (Schweiz) AG in unterschiedlichen Führungsfunktionen beschäftigt, davon vier Jahre als Mitglied der Geschäftsleitung der Swisscom Health AG. Was nehmen Sie aus diesen Funktionen mit zu POLYPOINT?
Schon in meinen vorherigen Tätigkeiten verfolgte ich stets das Ziel, die Potenziale der Digitalisierung z.B. mit branchenspezifischen Softwarelösungen oder datenbasierten neuen Geschäftsmodellen für Firmenkunden nutzbar zu machen. Daher freue ich mich nun, in meiner neuen Rolle daran anzuknüpfen und dazu beizutragen, Health Professionals bestmöglich mit innovativen Lösungen zu unterstützen, damit sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können.
Drei Wochen sind Sie nun bei POLYPOINT. Was zeichnet Ihrer Meinung nach das Unternehmen aus?
Hinter POLYPOINT steht ein engagiertes und motiviertes Team. Es zeichnet sich aus durch langjährige Erfahrung und ein profundes Wissen über die Bedürfnisse von Leistungserbringern im Gesundheitswesen. Hinzu kommt ein ausgeprägtes Innovationsdenken. POLYPOINT hat es geschafft, in der Schweiz zur Marktführerin in Bereichen des Workforce Managements zu avancieren. Zudem hat sich das Softwareunternehmen auch in Deutschland erfolgreich einen Wachstumsmarkt erschlossen.
Mit welchen Erwartungen und Zielen gehen Sie die neue Herausforderung als POLYPOINT CEO an?
Das Unternehmen ist wie erwähnt gut in den jeweiligen Märkten aufgestellt. Aber wir wollen uns weiterentwickeln. Unsere Kunden stehen vor großen Herausforderungen wie Fachkräftemangel und steigendem Kostendruck sowie damit verbundenen Veränderungsprozessen.
Wir wollen unsere Kunden dabei unterstützen und daher unsere POLYPOINT Solutions entlang der veränderten Anforderungen weiterentwickeln, damit wir unseren Kunden den größtmöglichen Nutzen bieten können. Außerdem erachten wir es als wichtig, unsere Kundenzentrierung zu verbessern, um unsere Position auch in Zukunft halten und ausbauen zu können. Dazu werden wir auch die Zusammenarbeit mit Partnern im Ökosystem weiter vorantreiben und beispielsweise die Interoperabilität unserer Lösungen weiter ausbauen.
Sie haben die großen Herausforderungen und anstehenden Veränderungen für das Gesundheitswesen angesprochen. Wie kann POLYPOINT da konkret helfen?
Grundsätzlich geht es darum, Softwarelösungen zu liefern, die neben Sicherheit und Wirtschaftlichkeit auch Antworten auf den stattfindenden Wandel bieten. Unter anderem die Flexibilisierung des Arbeitseinsatzes und eine gesteigerte Mitarbeiterzentrierung.
Können Sie das anhand von konkreten Beispielen ein wenig ausführen?
Den Fachkräftemangel können wir leider nicht beheben, aber wir können Lösungen bieten, mit denen die vorhandenen Fachkräfte effektiv eingesetzt werden können. Mit dem Einsatz verschiedener Pools in der Personaleinsatzplanung sorgen wir dafür, dass wertvolle Personalressourcen gezielt und schonend eingesetzt werden. Auch schaffen wir mit Poollösungen unternehmensübergreifend Vorteile, indem beispielsweise Ressourcen über die Unternehmensgrenzen hinweg geteilt werden können.
Zudem braucht es Lösungen wie unsere partizipative Einsatzplanung, die der Perspektive der Unternehmen und den Wünschen der Mitarbeitenden gleichermaßen gerecht werden. Unsere Lösungen helfen unseren Kunden, die Information, Kommunikation und Interaktion mit den Mitarbeitenden zu verbessern.
Und um im Planungsprozess noch effizienter zu werden, denken wir mit POLYPOINT Solutions die Einsatzplanung neu. Basierend auf Daten, Zahlen und Fakten erstellen wir eine Dienstplanung, die anschließend von den Planenden nur noch freigegeben werden muss. Unsere von Innosuisse geförderten Projekte sind hierfür gute Beispiele.
Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Life-Balance wird auch im Gesundheitswesen zunehmend als Erfolgsfaktor betrachtet. Wie sieht das bei Ihnen aus – wie erholen Sie sich vom herausfordernden Tagesgeschäft?
Ich verbringe sehr gerne Zeit mit Freunden und Familie. Auch bei einer Runde Golf kann ich hervorragend abschalten und Energie tanken – selbst wenn es mal regnet.
Wir danken Iris Kornacker, dass sie sich während ihrer intensiven Startphase die Zeit für dieses Interview genommen hat, und wünschen ihr viel Erfolg in der neuen Tätigkeit.
Iris Kornacker ist seit 1. Oktober 2022 CEO von POLYPOINT. Zuvor war die promovierte Molekularbiologin in verschiedenen Führungsfunktionen bei der Swisscom (Schweiz) AG, in der Geschäftsleitung der Swisscom Health AG und als Unternehmensberaterin bei McKinsey & Company tätig.
Iris Kornacker
CEO POLYPOINT